Boeiing

Der große Gong 

In manchen US-Filmen haut im Vorspann-Spot ein Lendenschurz-Jüngling auf einen großen goldenen Gong. Boiing. Was das für eine Film-Firma war, kriege ich jetzt nicht mehr auf die Reihe, meine Suche war bisher vergeblich. Der von Metro-Goldwyn-Mayer ist es nicht, da knurrt ein Löwe. Vielleicht hilft mir einer meiner Leser, damit ich den Spot hier noch abbilden kann.

Es macht ordentlich Boiiingg im Vorspann der Filme und das hat mich seit meiner Kindheit sehr beeindruckt. Sehr wohlklingend, fast wie eine Glocke.

Ob es psychopathische Auswirkungen auf mich hat, kann nur ein geprüfter Psychologe beantworten und auch der dürfte damit Probleme haben.

Ich habe in meiner Jugendzeit ja immer gern John-Wayne-Filme geguckt. Wenn ich das heute tue, kann ich nicht nachvollziehen, warum mir diese durchaus einfältigen Handlungen gefallen haben. North to Alaska, Hü op hoh. Das war noch einer der Besseren. Oder Rio Bravo. Das war der Beste. Also doch nicht ganz so einfältig. Ohne Boiiing. Sind ja auch ansprechende Songs drin. My Pony, my Rifle and me.

Und ich weiß jetzt nicht so recht, wie ich die Kurve zu der untenstehenden Handlung kriegen soll. Vielleicht weil die Darsteller immer so gekonnt die Augen verdrehen, wenn sie einen auf die Rübe kriegen.

Stellen Sie sich das mal so richtig vor.

B o i i n g g

Nachtrag vom 17.12.2022:

Mein Psychiater hat mir mitgeteilt, wo ich das Bild finden kann. Hier ist es. Wenn Sie sich jetzt veralbert fühlen, ist das Ihr Problem.

Rank Films Intro (1948) - YouTube 

Wenn es Sie wundert, was das mit Kulinarik zu tun haben soll, will ich das gerne aufklären. Auch wenn es nun etwas kleinbürgerlich wird. Man kann nämlich das Geräusch auch mit einer Bratpfanne erzeugen, wenn man diese als Schlaginstrument benutzt.

 

 

Von unserem Esstisch in die Küche sind es keine fünf Meter. Da muss die Pfanne aber hin, wenn sie leer ist. Wenn ich vor der Küchentür stehe, ist es noch 1,50 m zur Haustür.

 

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass gerade in dem Moment, in dem ich mit der Pfanne zur Küche gehe, ein Einbrecher zur Haustür hereinkommt, weiß ich, wofür ich die Pfanne benutzen kann. Und stelle mir das Geräusch einschließlich Nachhall vor, das die Pfanne auf dem Schädelknochen erzeugt. Würde aber etwas stumpfer klingen, als der Spot in dem US-Film. Läge vielleicht auch an der Sauce, die noch in der Pfanne sein könnte. Hängt sicher auch davon ab, welche Masse sich in dem Schädel befindet. Ein Klangkörper ist es ja nicht unbedingt. Am Klang kann man über die vermutete Füllmasse auch nicht schließen, welchen Intelligenzquotienten der Eindringling besitzt. Hoch kann er ja nicht sein, Einbrecher sind nicht so schlau. Wobei mir da etwas aus dem Volksmund einfällt, wenn Leute sagen, dieser oder jener - Entschuldigung, wenn ich jetzt etwas unfein werde - hätte Scheiße im Kopf. Wobei nach meiner Erfahrung oft Politiker, Schullehrer oder Fußballtrainer gemeint sind.

Ich wünsche mir das nicht unbedingt, es ist auch noch nie vorgekommen. Könnte aber mal sein. Und dann wäre ich gerüstet.

Nach den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit wird dieser Fall nicht eintreten. Einbrecher kommen ja auch nicht zum Essen.

Wenn Sie mich fragen, ob ich deswegen enttäuscht bin, würde ich das in Abrede stellen. Höchstens ein ganz klein bisschen.

 

Man macht sich halt so seine Gedanken als Pensionär.

 

Heinz Elflein

5.11. 2022

P.S.
Mein guter Freund Eberhard hat mir mitgeteilt, dass ich die Pfanne nach erfolgreichem Einsatz gut säubern soll, weil sich noch Hirnreste des Einbrechers daran befinden könnten. Ein wahrlich akademischer Hinweis. Vielen Dank Eberhard.