Ochsen in Saig

Hotel zum Ochsen Saig
Den Ochsen lernte ich kennen, als ich im alten Jahrtausend meine Eltern in eine Ferienwohnung in Lenzkirch gebracht hatte und anschließend die Höhen erkundete, wie es so meine Art ist.
Es geht ja – schon rein optisch - ein sehr großer Reiz von solch einem alten Schwarzwaldhof aus. Wenn dann noch ein Paradies für Feinschmecker und ein komfortables Hotel darin residiert, ist es perfekt. Dann sollte man da auch Ferien machen. Was wir natürlich – sehr viel später – mehrfach getan haben.

Hinzu kam, dass ich auf der kulinarischen Recherche nach Bachforellen wieder auf den Ochsen gestoßen bin. Dem ein Stück Gutach gehört. Die Inhaberin, Frau Stehle, erklärte mir aber, dass es wegen des Mengenproblems nicht möglich sei, ihren Gästen die Bachforelle zu kredenzen. Was nachvollziehbar ist. Muss sich der Gast eben mit der Regenbogenforelle begnügen, die auch ein Gaumenschmaus sein kann, wenn sie richtig zubereitet ist. Herr Stehle meint sogar, es gäbe keinen geschmacklichen Unterschied, maßgebend sei allein das Futter. Wobei ich ihm leider widersprechen muss.
Irgendwann hatte ich mir die Fertigkeiten des Fliegenfischens zugelegt und nun war es interessant, im Ochsen zu logieren und mir dort eine Tageskarte zu besorgen. Die Erlebnisse habe ich hier unter anderem beschrieben:
Möchte hier nur sagen, es war ein Ausflug in eine andere Welt, ich hatte ständig Peer Gynt von Edvard Grieg - in der Halle des Bergkönigs - im Kopf und befand mich in einem Urwald mit einem reißenden Fluss.

Die Bäume standen wie ein Dom über der Schlucht. Öfter rutschte ich auf den glitschigen Steinen mit dem Hintern ins Wasser, was aber nicht zum Ertrinken reichte. Die Gutach ist dort nicht allzu tief. Es kann aber durchaus lebensgefährlich werden, wenn es kräftig geregnet hat, dann wird aus der Gutach eine Wutach. So heißt die Gutach einige Kilometer weiter nach unten sowieso.
Kontaktaufnahmen per Mobiltelefon verhindert der Bergkönig an dieser Stelle, weswegen Marianne besorgt war, als ich mit mehrstündiger Verspätung wieder im Ochsen zurück war. Ich hatte die Zeit buchstäblich vergessen.
In meinen Annalen habe ich gefunden, was wir zuletzt dort gegessen haben:
Halbe Avocado mit Garnelen Cocktail
Stangenspargel mit überbackenem Schinken und Käse
Schneckensüppchen
Geschmorte Kalbsbäckle in Burgundersauce und Spätzle
Pilzbouillon mit Flädele. Kalbsniere mit Salbeisauce und Spätzle.
Forellen Süppchen, Schnecken Süppchen, Rehsteak, Hirschgoulasch.
Alles richtig gewürzt und abgestimmt. Dazu Behringer Spätburgunder Rotwein Spätlese.

I
Die aktuelle Speisekarte 2022:
https://www.ochsen-saig.de/restaurant/
Die Forelle wird dort als "Wutachforelle" bezeichnet.
Aus der Homepage des Ochsen:
Seit Jahrhunderten fühlen sich Alt und Jung unter dem großen, schützenden Dach des historischen Gasthauses Ochsen gut aufgehoben. Sie genießen urig-gediegenes Ambiente unterm Schwarzwalddach mit den gemütlichen Zimmern und Gaststuben und allen Komfort in unserem Sonnenflügel mit großzügigen Süd-Balkonzimmern.
Wohnen Sie im urtypischen Schwarzwälder Bauernhaus unter einem riesigen Walmdach in gemütlichen Zimmern mit Ausblick auf den Dorfplatz oder zur Gartenseite oder im Sonnenflügel in großzügigen Zimmern mit Südbalkon.
Die Zimmer im Sonnenflügel sind mit dem Aufzug zu erreichen.

Wem das hauseigene Schwimmbad zu klein ist, der kann im naheliegenden Titisee seine Runden drehen.
Manchmal bedaure ich wirklich, nicht an mehreren Orten gleichzeitig sein zu können.
Heinz Elflein
09.11.2022